Womb Venus

Tanzkurzfilm
Experiment mit Bauch und Wut
Don't psychoanalyze me!
Tanz als emotionale Reinigung?
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Sind wir alle nicht immer wieder gefangen in unseren alltäglichen Ritualen? Lassen wir nicht oft den Körper roboterhaft dressiert Dinge ausführen? Wird er nicht unbewusst allzu oft zum Schlachtfeld der nicht diskursiven, politischen Machtverhältnisse? Vergessen wir dabei den eigentlichen Sinn unserer bewegten Handlungen? Angelehnt an die Körper-Leib Philosophien von Maurice Merleau-Ponty und Michel Foucault ist der zeitgenössische Tanz eine verlässliche Quelle geworden, um über die körperliche Erfahrung zur Bedeutungsfindung zu gelangen und körperpraktisches Wissen rund um jene Fragen zu generieren.

Der Versuch des choreografierten Reinigungs-Rituals initiiert in mir die Frage neu, ob dem Tanz nicht immer ein ritueller Charakter innewohnt? Ich lasse meine Erinnerung schweifen von den Tanztheater Interpretationen des Sacre du Printemps von Bausch und Waltz, über die kathartischen Butoh Performances der 90er Jahr bis hin zu zeitgenössischen, ritualisierten Performances wie etwa bei dem „Witch Dance Project“ der Sophiensäle. Ich begreife, dass durch die Pandemie das größte Ritual den Tanz betreffend, weggefallen ist. An statt den Körper zu mobilisieren, ins Theater zu gehen, eine gemeinsame Erfahrung mit vielen anderen Menschenkörperm zu durchleben, oder sogar mit anderen gemeinsam zu tanzen, besteht die Gefahr nun darin, dass das Ritual selbst nur mehr das Anschalten des elektronische Hilfsmittel ist, und der präsentierte Tanz eher konsumieren, als erfahren wird.

Ich möchte mich selbst immer wieder daran erinnern, wie wertvoll das Durchleben eines Prozesses ist, um sich bewusst zu werden, dass man trotz individualisierter Ausführung durch sein Handeln mit vielen Menschen verbunden ist. You are not alone, babe!



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